Die Skulpturengalerie am Museumsplatz
Die Fassade des Ausstellungshauses ist zum Museumsplatz mit zwölf Nischen gegliedert. Präsentiert werden hier figürliche Skulpturen des 17. bis 19. Jahrhunderts aus Frankfurter Gärten.
Bei ihrer Aufstellung achtete man sorgsam auf Blickachsen. So schauen Bildhauerkunst und Schauspielkunst den Passant*innen auf der Treppe entgegen, während der Gott der Unterwelt Pluto den von Westen aus der Saalgasse Nahenden entgegenblick. Nach ihrer Herkunft aus unterschiedlichen Gärten sind die Allegorien, Götter und Steinvasen in Gruppen angeordnet.
Gruppe 1
Im Westen beginnt die Reihe mit vier weiblichen Verkörperungen der schönen Künste, die von ihrem grünen Refugium in Rödelheim an die Zeil wanderten, von dort in die Forsthausstraße gelangten und schließlich in einem Garten in den Wallanlagen standen, bevor sie 1955 in das Historische Museum kamen.
Herkunft (nicht gesichert)– Garten des Detmar Friedrich Wilhelm Basse, Kaufmann und Politiker (1764-1836), in Rödelheim (nicht gesichert)
– ab 1808: war dieser Garten der Garten des Georg Brentano in Rödelheim
– vor 1875: Garten des Palais Mumm an der Zeil 36
– ab ca. 1904: Garten der Villa Mumm an der Forsthausstraße
– ab 1938: Du Fayscher Garten in den Wallanlagen (am Schweizerhäuschen), Neue Mainzer Straße
– 1955 Überweisung durch das Gartenamt an das Historische Museum
Gruppe 2
Die in der Mitte der Galerie platzierte, muskulöse Figur des Herkules markierte einst den Anfang einer Allee im Garten des Frankfurter Stadtschultheißen Johannes Schwind (1580-1648), wie ein kolorierter Stich von Mathias Merian d. Ä. von der Friedberger Straße 164 zeigt. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt, der Kopf ist verloren.
Herkunft– Garten des Johannes Schwind (1580-1648), Kaufmann, Schöffe und Jüngerer Bürgermeister, in der Friedberger Gasse
– 1648 vererbt an seine Neffen Johann Thomas und Johann Hieronymus Eberhard
– bis 1945 im Hof des Hauses Hirschgraben 11
– 1955 bei der Enttrümmerung geborgen und an das Historische Museum übergeben
Gruppe 3
Die Figur der Göttin Flora trug zur arkadischen Stimmung im Garten des Weinhändlers Konrad Valentin Reineck (1657-1721) bei. Seit 1822 ist sie in städtischem Besitz und gelangte 1878, als das Stadtpalais abgerissen wurde, in das Historische Museum.
Herkunft– Garten des Stadtpalais' des Weinhändlers Konrad Valentin von Reineck (1657-1721)
– seit 1822 in städtischem Besitz
– nach dem Abriss des Stadtpalais 1878 vom Bauhof der Stadt 1879 an das Historische Museum überwiesen
Gruppe 4
Mit Darstellungen antiker Gottheiten wie Minerva, Juno, Diana und Pluto verliehen der Schriftsteller und Preußische Rat Johann Michael von Loën (1694-1776) und der Bauunternehmer und Preußische Baurat Philipp Holzmann (1836-1904) ihren Gärten eine besondere Atmosphäre. Wie die Vierergruppe der Allegorien wurden sie von dem Bildhauer Cornelius Andreas Donett (1682-1748) angefertigt.
Herkunft (nicht nachgewiesen)– seit 1713 Garten des Architekten Johann Friedrich Eosander von Göthe (1669-1728) vor dem Gallustor „An der Windmühle“ (heute Untermainkai 70)
– seit 1721 Garten des Johann Michael von Loën (1694-1776), Schriftsteller und Preußischer Wirklicher Geheimer Rat
– seit 1880 Garten des Bauunternehmers und Königlich Preußischen Baurats Philipp Holzmann (1836-1904)
– 1930 und 1956 für das Historische Museum erworben