Belagerungsplan der Stadt Frankfurt am Main
Die erste Plan-Ansicht von Frankfurt zeigt den glücklichen Ausgang einer Belagerung.
1552 wurde die Stadt drei Wochen von Moritz von Sachsen und seinen Truppen belagert. Der Fürst kämpfte für die Reformation und den protestantischen Glauben. Frankfurt selbst war zwar protestantisch, hatte jedoch 1546 dem Kaiser Treue geschworen und musste deshalb 1552 kaisertreue katholische Truppen aufnehmen. Frankfurt hielt der Belagerung stand, an der 30.000 Mann, 1.700 Reiter, 14 Mörser und 55 Geschütze beteiligt gewesen sein sollen. Der Rat der Stadt wollte den glücklichen Ausgang mit diesem Holzschnitt dokumentieren.
Die Plan-Ansicht zeigt Frankfurt aus der Vogelperspektive und in eine hügelige Landschaft eingebettet. Der Blick geht von Südwesten aus. Dargestellt sind die Altstadt, die Neustadt mit dem jüdischen Ghetto und Sachsenhausen auf der anderen Flussseite. Deutlich sind die wichtigsten Bauten wie der Dom, der Römer oder die Alte Brücke zu erkennen. Auch Brunnen sowie der Galgen auf dem Roßmarkt sind auszumachen. Auf dem Main sind Boote unterwegs, die Waren oder Waffen mit sich führen. Frankfurt hatte zu der Zeit ca. 12.000 Einwohner. Im Vergleich zu den Häusern sind die Menschen überdurchschnittlich groß dargestellt. Innerhalb der Stadtmauern reiten oder laufen Soldaten mit Stangenwaffen durch die Stadt. Die Stadtmauer und der Festungsgraben schützen vor den Angreifern, die sich um die Stadt bewegen. Zeltlager sind vor der Stadt aufgeschlagen, Heere formieren sich und Soldaten bewegen sich mit Kanonen auf die Stadt zu. Besonders eindrucksvoll sind die fliegenden Kanonenkugeln.