Stadtplan von Frankfurt am Main aus der Vogelschau
Frankfurt zum Hineinschauen.
Der Stadtplan orientiert sich am Faberschen Belagerungsplan von 1552. Er gehört zu den über 600 Stadtansichten und -plänen, die Eingang in das Buchprojekt „Städte der Welt“ fanden. Der Verleger Braun und der Kupferstecher Hogenberg wollten um 1600 von Köln aus die bedeutendsten europäischen und außereuropäischen Städte in Text und Bild darstellen. Die Technik der Vogelperspektive erlaubte detaillierte Einblicke in die Stadtanlagen und auf wichtige Bauwerke.
Frankfurt wird beschrieben als herausragende Handelsstadt Europas und als Wahlort der deutschen Könige und „römischen“ Kaiser. Die Stadt ist aus der Vogelperspektive von Südwesten zu sehen. Auffällig sind die Figuren am linken Bildrand. Ein Mann und eine Frau sollen die typischen Bewohner Frankfurts darstellen.
Die gebaute Stadt wird in ihrer Umgebung dargestellt. Gut zu sehen sind die Zufahrtswege, aber auch die Begrenzungen der Stadt, die Bollwerke und die Befestigungen mit Wassergräben. Die Stadt wirkt aufgeräumt und leer. Die wichtigsten Plätze sind benannt. Der Römerberg mit dem Rathaus liegt im Zentrum des Bildes. Der Hafen am Rententurm ist deutlich durch mehrere Boote zu erkennen. Gut sichtbar sind die Gärten, die vor der Stadt liegen. Ein Flusskahn mit Menschen, der getreidelt wird (von Pferden am Ufer gezogen), ist übergroß dargestellt. Weitere Menschen sind nicht zu sehen, obwohl man schätzt, dass in Frankfurt zu dieser Zeit etwa 17.000 Personen lebten.