Meisterbuch der Goldschmiede
Der Zuzug von Glaubensflüchtlingen aus den Niederlanden brachte Geld und wirtschaftliche Innovationen in die Stadt am Main.
1584 bis 1585 musste sich die protestantisch gewordene Stadt Antwerpen dem katholischen Spanien unterwerfen. Viele der Einwohner verließen die Stadt und nahmen ihr Vermögen mit. Auf diese Weise gelangten erfolgreiche Kaufleute und gut ausgebildete Handwerker nach Frankfurt. Dort wurden sie als Bürger aufgenommen und führten ihr Gewerbe fort. Vier Geschäftszweige trugen zum Aufschwung der Stadt bei: Der Buchhandel, der Seidenhandel, das Geldgeschäft sowie der Goldschmiede- und Juwelenhandel. Das Meisterbuch der Goldschmiede ist ein zentrales Dokument dieser zweiten Blütezeit Frankfurts. Auf dem Gebiet des Juwelenhandels und der Goldschmiedekunst wurde die Stadt nun europäisches Zentrum. Selbst der englische Dichter Shakespeare wies darauf hin. In dieser Zeit entstanden die Häuser, die bis 1944 die Frankfurter Altstadt prägten. Bauherren waren überwiegend wohlhabende Neubürger aus den südlichen Niederlanden (heute Belgien).