Weinglas mit der Darstellung einer Bärenjagd
Mit dem Kauf von kostbarem Augsburger Silbergeschirr wollte die Stadt Frankfurt bei den Krönungen glänzen und verärgerte die einheimischen Goldschmiede.
Zu den prachtvollen, vom Kaiser bezahlten Festessen ließ die Stadt die Speisen zubereiten und die Gäste bewirten. Seit der Krönung von Leopold I. 1658 stellte sie auch ihr Ratssilber zur Verfügung. Der Stadtrat kaufte 1740/41 kostbares Augsburger Silber und ergänzte dies mit zeitgemäßem Frankfurter Zinn- und Fayencegeschirr. Die Frankfurter Goldschmiede erfüllten die Anforderung, besonders prachtvolles Geschirr für die Krönungen herstellen zu können, offenbar nicht. Das Geschirr kam zuerst 1742 bei der Krönung Karls VII. zum Einsatz. Das Gedeck der Gäste, auch Kuvert genannt, bestand aus einem Frankfurter Zinnteller und Augsburger Silberbesteck. Bis Ende des 18. Jahrhunderts waren Gläser auf den Tischen nicht üblich, sie standen auf einer Anrichte.