Standarte der Musterschule für das Gutenbergfest 1840
Bildung für alle und Pressefreiheit dank Gutenbergs Erfindung.
In ganz Deutschland fanden 1840 Feiern zum 400-jährigen Jubiläum der Erfindung der Buchdruckerkunst statt, häufig als „Gutenbergfest“ bezeichnet. Sie boten den Liberalen eine gute Gelegenheit, für die Pressefreiheit einzutreten.
Am Frankfurter Gutenbergfest beteiligten sich zahlreiche Vereine und Zünfte, die sich aus diesem Anlass neue Fahnen anfertigen ließen. Auch die Musterschule, eine 1803 gegründete protestantische Bürgerschule für Jungen und Mädchen, erhielt damals ihre erste Standarte. Sie wurde von dem Künstler Johann Jakob Jung mit figürlichen Szenen bemalt: Gutenberg gibt den Schulkindern, die ihm ein Genius zuführt, das gedruckte Buch als Bildungsmittel an die Hand. Auf der Rückseite steht der Schriftzug „Musterschule. Am 24. Juni 1840“. Er wird von einem Eichenkranz mit rotweißer Schleife und goldenen Sternen umgeben. Vermutlich wählte der Direktor der Schule, Ehregott Wilhelm Gottlieb Bagge, die Bildszenen aus. Er war selbst ein Verfechter der Pressefreiheit.