Kupferschlacke aus dem Mansfelder Bergbau
Eine spekulative Investition in die Mansfelder Bergwerke erwies sich für die Stadtkasse Frankfurts als gigantischer Fehlschlag.
Im 16. Jahrhundert war Deutschland von Glaubenskriegen zerrissen. Die Stadt Frankfurt hatte sich 1530 offen zum Protestantismus bekannt. 1536 trat die Stadt dem Schmalkaldischen Bund bei und zählte damit zu den Gegnern des katholischen Kaisers, bis sie sich 1546 wieder der kaiserlichen Seite zuwandte. Daraus folgte zwischen 1546 und 1552 eine Serie von Belagerungen, Beschießungen und Kriegsschäden durch protestantische Truppen. Alle Rücklagen der vormals so reichen Stadt mussten hergegeben werden. Durch Soldzahlungen und Strafgelder machte die Stadt eine halbe Million Gulden Schulden. Eine der wichtigsten Einnahmequellen, die Frankfurter Messe, musste zeitweise ausfallen. Der jüngere Bürgermeister Claus Bromm schlug 1554 vor, durch Investitionen in den Mansfelder Kupferbergbau Profit zu machen. Die Stadt zahlte deshalb mehr als 350.000 Gulden Vorschüsse an die Grafen von Mansfeld. Diese gaben das Geld allerdings nicht für die Kupferförderung aus, sondern unterschlugen es für ihre eigenen Zwecke. Am Ende hatte Frankfurt Schulden von mehr als einer Million Gulden, bei Jahreseinnahmen von nur ca. 50.000 Gulden. Die Spekulation mit dem Kupfer der Bergwerke von Mansfeld im Harz hatte sich als Katastrophe erwiesen. Die Bewohner/innen der Stadt verarmten, Häuser standen leer und die Schulden mussten noch jahrhundertelang bedient werden.