IBM 3850: Massenspeicher (Magnetplattensteuereinheit) des Großrechner-Systems IBM 3033
Das Rechnen ist die Voraussetzung für die Arbeit von Banken. Banken entstanden im 15. Jahrhundert durch die Verwaltung und den Verkehr des Geldes von Händlern und Fürsten. Das Gut (Haben) wie die Schuld (Soll) der Kunden werden kontiert, das heißt schriftlich berechnet und dokumentiert. Es gibt ein Konto, das den „Giro“ (Umlauf) des Geldes im Zahlungsverkehr festhält.
Seit den 1970er Jahren regeln Großrechner den elektronischen Zahlungsverkehr von Banken.
Die Firma IBM war und ist Weltmarktführer in der Herstellung von Großrechnern. Ihre erste Anwendung fanden diese in Forschungseinrichtungen, Großbanken und Industriekonzernen. Das Massenspeichersystem 3850 war Teil des leistungsfähigsten Großrechnersystems 3033 („The Big One“) der IBM. Das System wurde seit 1977 betrieben. Es war der einzige Großrechner mit Wasserkühlung. Der Kaufpreis lag bei ca. 3,8 Millionen US-Dollar. Die Speicherkapazität betrug maximal 500 GB. Das Massenspeichersystem IBM 3850 besteht aus den Magnetplatten IBM 3330, der Magnetplattensteuereinheit IBM 3830 und der eigentlichen Massenspeichereinrichtung IBM 3851. Zu seiner Zeit war es der größte je in Betrieb befindliche Massenspeicher.
Das Speichermedium des IBM 3851 ist eine Patrone, die einen aufgewickelten Streifen Magnetband enthält, der 19 m lang und 5 cm breit ist. Das Magnetband speichert 50 MB Daten. Lagerplatz für eine Patrone ist die sechseckige Wabe. Im IBM 3851 waren zwischen 500 und 10.000 Waben untergebracht. Die Patronen werden dem Data Recording Device (DRD) zugeführt. Dieses liest oder beschreibt die Patronen mit Hilfe eines Accessors. Das ist ein Greifer, der die Patronen aus der Wabe herausholt, zum DRD fährt und dort hineinsteckt – und umgekehrt.
Das hier gezeigte Massenspeichersystem IBM 3850 wurde 1980 von der Citibank in Frankfurt in Betrieb genommen. Im Mai 2008 wurde hier das größte Rechenzentrum der Citibank außerhalb der USA eingeweiht.