Das Rothschild'sche Stammhaus in der Judengasse
Ende der 1880er Jahre wurde die Judengasse abgerissen. Bis auf das Haus zum Grünen Schild, dem als Museum weiterexistierenden Stammhaus der Rothschilds, wurden damals die letzten noch bestehenden alten Häuser niedergelegt.
Besondere Bedeutung in der Geschichte der Judengasse erlangte das Haus Grünes Schild erst gegen Ende der Ghettozeit um 1800 und in den Jahrzehnten danach. In dieser Zeit machten es die Rothschilds zu ihrem "Stammhaus". Tatsächlich hatte die berühmteste unter Frankfurts jüdischen Familien aber nur kurz in dem Haus gelebt, denn erst 1780 war der Begründer des legendären Bankhauses,Mayer Amschel Rothschild, mit seiner Frau Gutle und seinen Kindern in das Haus eingezogen. Der Frankfurter Fotograf Carl Friedrich Mylius erfasste in seinen Fotografien vornehmlich den radikalen Wandel des Stadtbildes in der Entwicklung Frankfurts zur Industriemetropole. Mittelalterliches Stadtbild, gründerzeitliche Neubauten und den Verfall der Altstadtgassen hielt Mylius in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in zahlreichen Abzügen fest. Sein fotografisches Atelier befand sich in der Biebergasse 3. Von seinen Aufnahmen sind rund 800 verschiedene Stadtansichten bekannt. Ein großer Bestand des Fotografen wird heute im Historischen Museum Frankfurt aufbewahrt.